Montag, 25. November 2013

25. November - Tag der heiligen Katharina / "Thorner Kathrinchen" Rezept

Sehr geehrter Leser,

wer in seinem Leben schon derat viel Betrübliches und Bedauernswertes erleben musste, wie ich es zu meinem Unglück musste, der wird voller Hoffnung auf die Heiligen unserer katholischen Kirche blicken und wissen: trotz all den Qualen und Martyrien durch die wir uns zeitlebens schleppen, werden wir am Ende vielleicht doch den Leuten im Gedächtnis bleiben und all unsere Taten werden nicht umsonst gewesen sein.

Das war nun so trocken und bitter, dass ich es Ihnen nicht übel nehme diesen Tab sogleich wieder zu schließen und zu einem fröhlicheren Blog zu gehen. Etwa einem der sich ganz mit einem fröhlichen, blonden Mädchen beschäftigt, die den ganzen Tag nur über das nachdenkt, was gerade "in" ist. Ein Wort das Leute mit zu viel Geld für Dinge verwenden, die gerade modern sind. Das heißt sie sind meist sinnlos und oft ist es schwer nachzuvollziehen warum sie irgendjemand besitzen wollen würde.

Michelangelo Caravaggio 060


Wenn Sie sich allerdings dazu entscheiden weiterhin diesen Blogeintrag zu lesen, dann kann ich Ihnen nur raten eine große Pakung Taschentücher bereit zu halten, denn dieser Eintrag wird so traurig und betrüblich wie auch der Rest dieses geheimen Blogs.

Und ich würde Ihnen wirklich davon abraten wiederzukommen oder gar zu subscriben.





Die heilige Katharina von Alexandrien war ein armes Mädchen, dass das Pech hatte in einer Welt voller grausamer und brutaler Menschen zu leben die eines Tages beschlossen die arme kleine Kathi hinzurichten. Wahrscheinlich hat es ihnen nicht gefallen dass junge Mädchen bessere Argumente hatten als sie selbst. Oder das Mädchen überhaupt eine Meinung haben - diese Geschichte trug sich zu, als sogar die Großeltern deiner Großeltern noch nicht einmal aus dem Krabbelalter herauswaren. Oder noch ein bischen davor.

Obwohl das kleine Mädchen wohl recht klug war, wurde sie leider nicht davor bewahrt gerädert zu werden. Ein Vorgang der so furchtbar und schrecklich ist, dass ich mich nicht überwinden konnte die genauen Vorgehnisse zu recherchieren und ich auch Ihnen, sehr geehrter Leser, sehr davon abraten würde.
Aber da Katharina sehr gläubig war und sich Wunder immer ganz wunderbar in alten Legenden machen, zerbrach das Rad und die bösen Herren müssten sich die Mühe machen und Katharina eigenhändig köpfen.

Einige Leute behaupten sie hätten gesehen wie Engel das tote Mädchen auf den Berg Sinai getragen hätten, andere sind felsenfest davon überzeugt ein Einhorn wäre gekommen und hätte sie ins Schlaraffenlalnd getragen. Welcher Quelle man glauben kann ist nach so einer langen Zeit schwer einzuschätzen und eigentlich macht es auch keinen großen Unterschied. Sie ist nun an einem besseren Ort.


Da Katharina die Leute ihrer Zeit (also diejenigen die sie nicht mit Fackeln und Heugabeln durch Alexandrien gejagt haben) sehr beeindruckt hat, haben sie beschlossen sie heilig zu sprechen und das ist der Grund, warum sehr viele Mädchen noch heutzutage Katharina getauft werden und warum heute, am 25. November eben diese Mädchen wie kleine Prinzessinnen zu behandeln sind.
Und das ist natürlich auch der Grund, warum man heute mit dem Plätzchenbacken anfangen sollte.
Denn "Sankt Kathrein, läßt den Winter ein" und Winter lässt sich nur mit genügend Plätzchen und Tee überstehen; ganz egal ob Sie sich gerade in einer Höhle, einem Zirkus oder einem verlassenen Fahrstuhlschacht versteckt halten. Oder wie ich, einfach in einem Zimmer mit sehr schlechter Heizung.

Traditionell werden heute als erstes "Thorner Kathrinchen" gebacken.
Das sind Lebkuchen die aus irgendeinem Grund den beinahmen Thorner oder Toruner haben. Vielleicht weil sie aus dem ehemals westpreußischen Torun stammen, aber mein polischer Korrespondent kann leider kein Deutsch und konnte mir somit nicht weiterhelfen.

PL gingerbread from Torun


Es folgt nun ein Rezept für ebendiese "Thorner Kathreinchen"

Man nehme:

500 g Honig
375 g Zucker
375 g Mandeln
750 g Weizenmehl
30 g Pottasche etwas Backpulver

1 Tel. gem. Zimt
1 Tel. gem. Nelken
1 Tel. gem. Kardamon
1/2 Tel.ger. Muskatnuß
1/2 Tel. geriebene Muskatblüte
1 Prise Salz
1 Glas Rum
Fett und Mehl für die Form.



Man tue:

• Honig mit Zucker erhitzen und schmelzen lassen
• unter gelegentlichem Umrühren fast erkalten lassen
• Gewürze, gem. Mandeln, Mehl, die im Rum aufgelöste Pottasche  Backpulver hinzugeben
• alles gut verrühren und verkneten
• den Teig zugedeckt mindestens einen Tag stehen lassen (oder auch 8 Tage, je nachdem wie schnell ihr an einen funktionierenden Ofen herankommt der nicht durch eine Feuersbrunst zerstört wurde)
• den Teig dann einen halben Zentimenter dick ausrollen und ausstechen
• auf ein gefettetes Blech legen und etwa 15 Minuten bei 180 bis 200 Grad Celsius backen
• noch warm mit Zuckerguß bestreichen. 


 Natürlich wäre es viel passender mit Asche zu backen, aber man muss sich das Leben ja nicht noch betrüblicher gestalten indem man das süße Gefühl in frisches Backwerk zu beißen mit der unangenehmen Erfahrung einen Aschenbecher auszulecken ersetzt.


Ich hoffe inständig Ihre Vorweihnachtszeit ist glücklich und unbeschwert ohne dass Sie gezwungen sind vor hinterhältigen Schurken zu fliehen und Brände zu legen. Aussen es handelt sich um Ihren Kamin.


Hochachtungsvoll

Kathi Karma
geb. Katharina LeStrange

PS: Natürlich bin ich eigentlich eine sehr glückliche kleine Hexen-Elfen-Prinzessinen-Sprachwissenschaftlerin und das Leben ist sehr gut zu mir <3


Rezept: http://www.seniorbook.de/themen/kategorie/legenden-und-vorbilder/artikel/2676/25.november---tag-der-heiligen-katharina



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