Samstag, 6. Oktober 2012

Irlands Nachtleben

Lieber Lesen,

wie sie vielleicht wissen, hat jeder Mensch bestimmte Dinge denen er in seiner Freizeit gerne nachgeht. Ob es sich dabei um Erbschaften, Grammatik oder Mode handelt spielt keine Rolle.

In meiner Freizeit gibt es viele Dinge die mich von meinem trübseligen und unheilvollen Alltag ablenken; ob es ein gutes Buch über Teenager die sich abschlachten oder mit Holzstäben wedeln ist, oder das verkrampfte Pusten in ein Holzblasinstrument aus Silber,  das Anfertigen von unnützem, aber hübschem Kram, das Hören von schlechter Musik, oder das Ausgeben von Geld dass man nicht hat - die Möglichkeiten sind so endlos wie die Boshaftigkeit und die Verkleidungskunst von Graf Olaf.

Was allerdings auf meiner Liste meistens eher am Ende aufgeführt wird ist "ausgehen".

"Ausgehen" bedeutet hier, also in Irland, mit ca 3kg braunem Makeup, falschen Wimpern, dafür aber ohne Hose oder Rock und in lächerlich hohen und unpraktischen Schuhen in Clubs zu gehen, möglichst schnell betrunken zu werden, diverse Körperflüssigkeiten mit dem anderen Geschlecht auszutauschen (wenn möglich besonders öffentlich) und dananch als Lachnummer für Passanten über Kopfsteinplaster nach Hause zu torkeln.

Aber "ausgehen" wir je nach Region anders interpretiert.

(Wussten sie zum Beispiel, dass man in Berlin nicht "Grüß Gott" sagt?? Komische Leute diese Ossis...)

Die komische, aber sehr liebe Niki wiederum, versteht unter "ausgehen" irgendetwas was damit endet, morgens um 7 kmplett durchgefroren mit einer eiskalten Cola mit dem Zug in den Sonnenaufgang nach Hause zu fahren.

Was davor passiert kommt in etwa dem gleich, was ich unter "ausgehen" verstehe.


Am Freitag wollten wir also zusammen "ausgehen".
Nachdem ich mich für gute Musik begeistere, hatten wir den Plan, einen Metal-Schuppen oder änliches zu finden, also liefen wir erstmal zwei Stunden durch Dublin - ohne ein geeignetes Etablissement zu finden.

Schließlich haben wir zumindest das "Foggy Dew" gefunden.


Ein sehr rustikaler Rock-Schuppen mit ohne Cocktails.

Aber mit Bier.


Und lauter Musik und einem Spiegel.






Nach einem Bier zogen wir aber auch schon weiter, um uns mit anderen Au Pairs in unglücklichen Situationen zu treffen, die ebenfalls versuchten, ihren Trübsal durch "ausgehen" zu entkommen.

Nachdem diese allerdings auch nach einer Stunde nicht auftauchten, (wahrscheinlich hatte Graf Olaf oder einer seiner zwielichtigen Kumpanen damit zu tun,) zogen wir weiter ins "Madonna's", weil uns jemand "Free Entry"-Armbänder aufgeschwatzt hat.


Dort lief lustige 80er Jahre Musik und ich hatte einen Apple-Tini, wie J.D. ^-^




awwww *___* sie ist so hübsch <3





Zu der lustigen Musik sind wir dann noch ein paar Stundne zwischen den Körperflüssigkeiten austauschenden und herumtorkelnden Menschen herumgehopst.

Gerade noch rechtzeitig für den Nachtbus haben wir uns dann verabschiedet und ich kehrte in mein vorübergehendes Zuhause zurück.

Das zog sich etwas, aber gegen 5 war ich tatsächlich in meinem Bettchen - völlig totmüde und durchgefroren und so geangsthasigt, dass ich sorgar wirklich mit meiner Taschenlampe heimgetapert bin.
Hinter jedem Busch hätte Graf Olaf oder eine der Frauen mit den weißgepuderten Gesichter lauern können!

Eine haben Niki und ich sogar gesehe, und sie hat uns bis ins Madonnas verfolgt!

Niki war nicht so tot, sie hat sogar noch gebloggt was wir für fantastische Abenteuer erlebt haben.
Ich mag Niki.

Hallo Niki ^-^


Hochachtungsvoll

Kathi Karma

1 Kommentar:

  1. Immer wieder eine außerordentliche Freude deinen Blog zu verfolgen :)

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